Том 5. Письма из Франции и Италии - Александр Герцен
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Jetzt, nachdem der Sozialismus besiegt und die Republik faktisch untergegangen ist, wird sie auch bald dem Namen nach zugrunde gehen. Was haben die politischen Republikaner denn eigentlich aus ihrem Siege gemacht, als sie Meister waren und alles in Händen hatten, was zu einem starken Gouvernement nötig war, von den drei, vier Polizeien an bis zu dem Henker? Sie hatten nur den tapfern Meuchelmördern par métier zu befehlen, welche im Namen der Ehre ihrer Fahne Schwestern und Eltern mordeten, sie hatten eine ungeheure Majorität von Bourgeois-Repräsentanten und von Richtern, welche verurteilten, und mit alledem kamen sie, – risum teneatis! – bei einem Louis Napoleon an. Was tat denn dieser brave, tüchtige Mann, bei dem sie anlangten, mit seinen 6 000 000 Stimmen, mit allen Schwachköpfen aus den Zeiten des Kaiserreichs, mit allen begeisterten Knechten des Onkels, die sich nicht darüber trösten konnten, während e nes Zeitraums von fünfunddreiß<i>g Jahren den Schimpf einer Soldatenwirtschaft verloren zu haben? Der Zustand Frankreichs verschlimmert sich von Tag zu Tage, eine schwierige Lage ist durch eine noch schwierigere ersetzt. Die Maschine geht nicht, das Vertrauen kehrt nicht zurück, die Arbeit nimmt ab, der Handel lebt nicht wieder auf, die Armut vergrößert sich, und in der Ferne sieht man die drohende Wolke eines allgemeinen Bankerotts aufsteigen. Die Regierung eines Bonaparte stützt sich auf eine legitimistische Kammer, und diese beiden Gewalten halten sich, wie zwei Betrunkene, welche nicht fallen, weil sie einander stoßen. Alle Aufmerksamkeit des Gouvernements läuft in dem einzigen Bestreben aus, sich zu halten, seine Stellung auszubeuten, nicht um etwas zu tun, sondern um auf seinem Platze zu bleiben. Die äußere Politik ist diesem edlen Ziele untergeordnet, die innere Politik ist in einem solchen Zustande der Zerrüttung, daß man von den Präfekten nur eine ministerielle Propaganda, die Vernichtung alles dessen, was republikanisch, und Polizeispionsdienste verlangt. Bei den Gerichten verurteilt man nur die politischen Ansichten der Angeklagten, welcher Art auch die Anschuldigung sei, man berücksichtigt nicht die Beweisstücke, sondern nur die von Herrn Carlier eingesandten Polizeiakten und die moralische Jury spricht ihr Verdikt nach dem Wunsche des Prokurators aus.
Die Generale sind im Zustande der offenen Revolte, wie Bugeaud und Changarnier es bewiesen haben. Fügen Sie zu dem allen noch den Schrecken, den die Polizei verbreitet, und das Nichtvorhandensein des Schutzes für die Personen, so haben Sie die französische Republik. Hier ist die Grenze der gesellschaftlichen Unordnung, die vollständige Zersetzung eines politischen Körpers. Regierung und Börse haben eine einz<i>ge Hoffnung. Kanonen und Bajonette, Blut und Blut – das Volk hat ebenfalls nur eine einz<i>ge Hoffnung: Aufstand und Barrikaden, Blut und Blut. Dies Chaos, diese Unfäh<i>gkeit, etwas zu organisieren, ist das sicherste Anzeichen für die Unmöglichkeit, die alte Ordnung der Dinge fortzusetzen. Glauben Sie nicht, daß es in Frankreich an fähigen Staatsmännern fehlte. Als man deren bedurfte, mangelten sie nicht. Man fand damals Richelieu, Cambon, Carnot, Mirabeau, Danton, Robespierre, Bonaparte. Aber darum handelt es sich jetzt nicht. Was würden heutzutage Chatam oder Peel in Paris anfangen? Das beste, was sie tun könnten, wäre möglichst bald ihre Entlassung einzureichen. Weder die Könige noch die Minister, noch die Kammern könnten etwas tun; der Ge<i>st hat d<i>ese Spitzen des Sozialkörpers verlassen; ihr Beruf ist niedriger geworden, sie sind auf die kleine Polizei und auf die Erhaltung der Überreste der Gewalt zurückgeführt.
Wir sind aus Gewohnheit entrüstet, wenn wir alle diese zahllosen Abgeschmacktheiten der ausübenden Gewalt und all diese unbillig erlassenen Gesetze sehen. Was macht es im Grunde, ob man ein Gesetz votiert oder nicht? Wenn diese Gesetze uns bisweilen treffen, so geschieht es nicht deshalb, weil sie Gesetze, sondern weil wir schwach sind. Wir haben noch viel zu viel Vertrauen zu den Regierungen und den Nationalversammlungen. Ihre unfruchtbare Schwachköpf<i>gkeit, ihre schamlose Torheit sind völlig geeignet, unsere Vorurteile mit der Wurzel auszurotten, die sich noch an die religiöse Erziehung halten, laut deren wir alle guten Dinge von Oben erwarten müssen.
Dies Chaos, diese soziale Auflösung beschränkt sich aber nicht bloß auf Frankreich. In Europa sinkt alles mit einer fieberhaften Geschwindigkeit, geht unter und nähert sich einem drohenden Abhange, alles brennt und verzehrt sich, Rel<i>gion, Moral, Wissenschaft, Kunst, Politik, Überlieferung, Altes und Neues. Ein einziges Jahr hat für Frankreich hingereicht, um den Traum einer politischen Republik bis in seine kleinsten Teile auszuträumen, und genügte für Deutschland, alle andern Regierungsformen abzunutzen. Die Theorien, die noch vor kurzem kühn waren, werden blaß; die Verbannten, die Flüchtlinge kehren sehr häufig in ihr Vaterland als Konservative zurück, ohne ihre Ansichten gewechselt zu haben, manche durch ihren Radikalismus so bekannte Namen stellen sich auf die Se<i>te der Ordnung, d. h. der Polizei. Und zu gleicher Zeit wird die Revolution reaktionär und die Reaktion revolutionär. Die Regierungen können keine Ministerien b<i>lden, die Völker keine Repräsentanten wählen, deren eine oder andere schon nach wenigen Tagen durch unerwartete Verwickelungen, durch neue Umstände, durch die Forderungen der öffentlichen Meinung übersprungen sind. Die Reg<i>erungsgewalt erhält sich nur durch Gewalttätigkeiten aufrecht, stützt sich nur auf die Furcht der Besitzenden und die Dummheit der Soldaten. Die Legalität ist unmöglich, und ohne Legalität g<i>bt es nichts Beständiges. Die öffentliche Macht herrscht nicht, sie kämpft und hält, indem sie einen Abgrund vor sich sieht, krampfhaft den Zügel fest, den sie in ihrem eigenen Interesse nachlassen sollte…… Der alte Feind der Gewalt, die Bourgeoisie, hat sich auf ihre Seite gestellt und ihr als Mitgift all den Haß zugebracht, den das Volk gegen sie hegt, das von ihr zu jeder Zeit in der Fabrik, im Pfluge, im Gerichte und in der Werkstatt verfolgte Volk, das Volk, in dessen Seele die kommunistischen Ideen glühen. Die Boutiquen- und Advokaten-Bourgeoisie ist zu geizig, um nur eins ihrer Rechte und Monopole aufzugeben, und hat sich mit der Monarchie verbunden, um nun mit ihr im Bunde dem Bankerott entgegenzueilen, um eines schönen Morgens den Tiger zu wecken, der noch schläft. Ja, das Volk ist Tiger – und das ist das Gesetz der Wiedervergeltung; noch einmal – das ist die Nemesis, das ist die Züchtigung, welche als eine logische Konsequenz erscheint, das ist die Sühne! Und welche Sühne! – Denken Sie an die Blindheit der Gewalt und an die Hartherzigkeit der Bourgeoisie und an alles, was sich in der wilden und gepreßten Brust des Mannes aus dem Volke konzentriert! –
Wird der verbrauchte europäische Organismus eine ähnliche Krisis aushalten können, wird er die Kraft zu seiner Wiedergeburt finden? Wer kann es wissen? Europa ist sehr alt, es hat nicht Kraft genug, um sich zur Höhe seines e genen Gedankens aufschwingen zu können, es hat nicht Haltung genug, um seinen eigenen Willen auszuführen. Europa hat übrigens nach einer langen Laufbahn das Recht, ohne Schande aus dem großen Strome der Geschichte zu treten. Es hat einst tapfer gekämpft, und wenn es jetzt fällt, so geht es wenigstens unter mit seinen Wunden auf der Brust und im Rücken. Seine Vergangenheit ist reich, es hat viel gelebt, und was die Zukunft betrifft, so kann es auf der einen Seite Amerika oder auf der andern die slawische Welt zu seinem Erben einsetzen.
<Эта большая свобода, это доверие к человеку, к которому он стремится и которое поддерживается в нем республиканским принципом, возбуждает страх; свободного человека боятся, его природу не считают хорошей в том значении, какое придано было этому слову; однако при этом забывают, что он прежде всего животное политическое, что он обладает инстинктом общественной жизни и что оппозиция против потребностей, необходимых всякому человеческому существованию, всегда будет очень редким исключением. Мы спим спокойно не потому, что имеем доверие к человеку, а потому, что мы знаем, что сильное правительство со своими штыками бодрствует за нас, потому что мы думаем, что власть охраняет нас от людей, потому что мы знаем, что правительство имеет право схватить каждого из нас, заковать нас в цепи и расстрелять нас; но не должно ли бы это быть еще гораздо более важным основанием для того, чтобы вовсе не спать? Надо иметь некоторое доверие к человеку, как и к природе; общественный инстинкт столь же естественен для него, как и эгоизм; не ограничивайте его эгоизма, и он будет любить, не требуйте от него никаких добродетелей, никакого самоотречения, никакой жертвенности, предоставьте ему свободу и спокойствие, не запугивайте его ежеминутно требованиями общества, и он даст ему то, что ему принадлежит.
После этой общей характеристики республики и монархии я спрашиваю вас как честных людей, согласных со мною в оценке республиканского принципа: где же политическая республика найдет средства осуществить себя, не переходя однако в социальную?
Все, что политическая республика могла дать, она дала Северо-Американским Штатам, которые действительно являются республикой, а не горькой иронией, как французская республика, где личная свобода не существует, где право объединения подавлено, где полиция более всемогуща, чем в Турции, где, наконец, людей толпами бросают в тюрьмы с тем, чтобы несколько месяцев спустя выкинуть их за дверь с пожеланием: «До свидания!» В Соединных Штатах мы встречаем значительное осуществление политических теорий, развившихся в Европе в течение XVIII столетия. Индивидуум так свободен, как это только может быть в политической нелицемерной республике. Правительство зависит от общественного мнения. Общественное зло бюрократии почти неизвестно, нет тайной полиции, мундиром и игрой в солдатики гнушаются, землей и деньгами богаты, и, несмотря на все это, господин Брисбен, достопочтенный гражданин Соединенных Штатов, недавно публично заявил в Париже: «Республика, которая, как наша, учреждена на известных основах политического европейского общества, ничего не может сделать для трудящихся классов, она не может, не нарушив своих жизненных основ, предоставить людям равенство, к которому мы стремимся». Я вполне разделяю мнение господина Брисбена. Политическая республика есть лишь преходящая форма, введение, подготовка. Когда ее принимают за конечную цель, она вновь впадает в монархизм, как во Франции, останавливается или оказывается бесплодной, как в Швейцарии. Республика 1793 года была воинствующей республикой, и Конвент так хорошо понимал свое призвание, что повелел завесить статую свободы и прав человека. Когда же борьбе, революции захотели придать прочность и законность, то попали под иго Консульства, Империи. Истинный прогресс был после 1793 года на стороне Бабёфа, этого вздорного Гая Гракха нового мира, а полнейшая реакция на стороне Наполеона, этого мещанского Карла Великого, который укрепил позорнейшее социальное положение, какое когда-либо существовало.
Общественное развитие невозможно без республиканской формы; всегда, стало быть, сделан большой шаг вперед, когда последняя достигнута. Странно однако, если после этого останавливаются, так же странно, как упрямо держаться за протестантизм после того, как удалось отделаться от католицизма, или остановиться на власти денег, раз уж избавились от феодального крепостного состояния. Не подумайте, что я хочу здесь бросить неблагодарные упреки реформаторам и революционерам прошедших времен, нисколько; нет, я здесь бросаю упрек лишь псевдореволюционерам современности. В 1789 году само слово «республика» уже было неизмеримым прогрессом, республика была благой вестью, которая возвещала человечеству революцию, республика поднималась на сияющем, солнечном горизонте, она являлась, как некогда царство божие христианам, как исполнение всех человеческих чаяний; она была религией, революционной идеей своего времени. Ни царство божие, о котором мечтали апостолы, ни республика, о которой мечтали якобинцы, не могли осуществиться, и фанатическая вера в это осуществление создала их могущество и величие. События лишь тогда велики, когда они совпадают с высочайшими стремлениями своего времени; люди бросают тогда всю свою силу и энергию на завершение дела, их деятельность поглощает их, воодушевляет их, они забывают все, что лежит за пределами увлекшей их сферы. Пусть мы хоть в двадцатый раз читаем о событиях первой революции, снова и снова бьется наше сердце, снова и снова взволнована наша душа, мы находимся во власти этого мрачного, мужественного и деятельного величия. Поэтому в памяти каждого навсегда запечатлеваются имена этих исполинских личностей, эти пластические события, самые слова, произнесенные этими мужами, ответ Мирабо, взятие Бастилии, 10 августа, Дантон, Робеспьер, 21 января и все эти гиганты гражданского и воинского духа. И в то же время мы начинаем забывать близоруких, слабых волей людей, которые отважились 24 февраля пробиться на передний план, львов Временного правительства и Учредительного собрания. Эти люди медленно шли вперед, они пугались последствий, они содрогались от беспокойного предчувствия, они видели, что на небе всходило еще нечто другое, но это нечто было им непонятно, и они хотели его задержать, они хотели затормозить колесо истории. Эти маловерные люди не были революционерами по мерилу нашего времени, и они погубили революцию, – как Луи Блан, социалистический дилетант, так и Ламартин, политический дилетант.